Blasformen
Bei dem Extrusions-Blasformverfahren handelt es sich um ein kernloses Verfahren zur Herstellung von technischen Kunststoff- Hohlkörpern. Das Verfahren kann als äußerst effizient eingestuft werden, da allein durch Druckluft (ca. 8 – 20 bar) der extrudierte Kunststoffschlauch-Vorformling im Formwerkzeug gegen dessen Außenkontur aufgeblasen wird.
Mit diesem Verfahren realisieren wir den Hauptanteil unseres Fertigungsvolumens am etm-Standort. Die Artikel bzw. auch Halbteile können mit weiteren Verfahren (Spritzgießen / Extrusion) in der Weiterverarbeitung zu innovativen Produkten kombiniert werden. So ist es z.B. durch Umspritztechnologien bei etm möglich, Ladeluftrohre mit komplexen Geometrien und anspruchsvollen Halter-und Befestigungssystemen herstellen zu können.
Außerdem können mit dem Blasform-Verfahren, ähnlich wie im Spritzgieß-Verfahren Einlegeteile (Halter / Tüllen / Inserts etc.) im / am Blasteil durch Umblasen fixiert werden.
2d-Blasformen: Verfahrensablauf (konventionelles Blasformen)
- Aufschmelzen und ggf. Speichern des Kunststoffes in einer Extrusionseinheit mit Schlauchkopf.
- Zyklus-Start: senkrechtes Ausstoßen eines definierten rohrförmigen, zähplastischen Vorformlings zwischen geöffneten Werkzeughälften. durch Schwerkraft.
- Einforen durch zentrisches Schließen der Werkzeughälften.
- Bei geschlossenen Werkzeughälften wird der Vorformling sofort mit Innendruck beaufschlagt, durch einen Blasdorn
(von oben oder unten) bzw. durch eine Blas-Nadel. Dabei dehnt sich der Vorformling (bi-axial) aus und wird somit gegen die gekühlte
Formwandung gedrückt und dabei abgeformt. - Abkühlen des Formteils unter Innendruck.
- Entlüften des Formteils.
- Öffnen der Werkzeughälften und Entnahme bzw. Ausstoßen des Formteils aus der Kavität.
- Zyklus-Ende.
3d-Blasformen: Verfahrensablauf (Saug-Blasformen)
- Aufschmelzen und Speichern des Kunststoffes in einer Extrusionseinheit mit Schlauchkopf.
- Zyklus-Start: senkrechtes Ausstoßen eines definierten rohrförmigen, zähplastischen Vorformlings
in ein geschlossenes Werkzeug mit geöffneter Kavität. - Bei geschlossenen Werkzeughälften erfolgt das Einformen des Vorformlings durch direktes Einsaugen in die Kavität.
- Nach Ausstoßen-Ende wird die Kavität beidseitig mit beweglichen Schiebern verschlossen.
- Der Vorformling wird dann sofort mit Innendruck (Druckluft) durch eine Blas-Nadel beaufschlagt. Dabei dehnt sich der Vorformling (bi-axial)
aus und wird somit gegen die gekühlte Formwandung gedrückt und abgeformt. - Abkühlen des Formteils unter Innendruck.
- Entlüften des Formteils.
- Öffnen der Werkzeughälften und Entnahme bzw. Ausstoßen des Formteils aus der Kavität.
- Zyklus-Ende.
In der Regel müssen nach dem Blasformen die Artikelendgeometrien (z.B. Rohrenden, Aufsteckbereiche) entsprechend nachbearbeitet werden. Dieser und viele der weiterführenden Nachbearbeitungsprozesse werden durch schlüssige Prozesslayouts umgesetzt.